Nun ist der Juni schon fast wieder rum und ich habe mir doch vorgenommen jeden Monat einen Blogbeitrag zu schreiben. Nun ja, ein gutes Pferd springt knapp 😉
Im letzten Beitrag erzählte ich von meinem bevorstehenden Geburtstag und der Konfirmation meines Sohnes. Beide Ereignisse liegen nun schon einige Zeit zurück. Der Wettergott hatte ein Einsehen und an beiden Samstagen war das Wetter fantastisch. Somit konnte ich tatsächlich meinen Geburtstag wie im letzten Jahr feiern – im Garten mit wechselnden Gästen. Das war richtig schön und ich habe es sehr genossen.
Die Konfirmation verlief im Großen und Ganzen auch genau so, wie ich sie geplant hatte. Die Tischdeko ist richtig schön geworden. Das Geschirr, die Servietten, die Tischdecke und die Blumendeko, die ich auch selber zusammengestellt hatte – alles ist so gelungen, wie es sollte. Ich habe mir übrigens doch noch vier zum Service passende Schüsseln zugelegt. Es gab zwar keine Suppe, aber für Dips und Beilagen waren sie perfekt. Die Gäste haben sich gut amüsiert und aufgrund des warmen Sommerabends konnten wir nach dem „offiziellen Teil“ mit verschiedenen Vorspeisen an der Tafel im Esszimmer fürs Grillen nach draußen umziehen. Am nächsten Tag kamen weitere Gäste, so dass wir es geschafft haben, fast alle eigentlich für die Feier geplanten Gäste auch wirklich treffen zu können und das unter Einhaltung der Corona-Regeln. Mein Sohn sah richtig toll aus in seinem Anzug – aber ha! Die anderen Jungs hatten Blumengestecke am Revers. Da soll noch mal einer sagen, ich wäre mit meinen Ideen 80er.
Geburtstagsfeier und Konfirmation waren nach langer unfreiwilliger Abstinenz für mich der Auftakt zum einem neuen gesellschaftlichen Leben. Ein Event jagte das nächste. Zunächst einmal war da die Fußball-EM und das legendäre Public-Viewing im Carport unserer Nachbarn. Dann folgte das Midsommarfest, welches wir ebenfalls jedes Jahr in der Nachbarschaft feiern. Eine wahnsinnig schöne Tradition, auf die sich alle immer wochenlang im voraus freuen. Das Wetter hat glücklicherweise mitgespielt, so dass wir das Fest mit mehreren Familien im Garten der Nachbarn feiern konnten. Blumenkränze im Haar, Sommerkleider, Picknick und grillen, ein paar lustige Runden Wikingerschach, alles ganz schwedisch. Die EM hat nun gestern ein vorzeitiges Ende für Deutschland gebracht. Damit endete auch das Public Viewing bei den Nachbarn. Nun machen sich alle so langsam urlaubsbereit. Für uns geht es bald für eine Woche nach Dänemark.
Seit gestern ist mein Sohn zum zweiten Mal geimpft. Meine Tochter und mein Freund haben immerhin bereits die erste Impfung erhalten. So langsam nimmt die Impfgeschwindigkeit in Schleswig-Holstein an Fahrt auf. Aufgrund des Langstreckenfluges in die USA war es mir schon sehr wichtig, dass mein Sohn zuvor geimpft ist. Das hat zum Glück über den Kinderarzt geklappt und zwar deutlich schneller und unkomplizierter, als ich es mir vorgestellt hatte. Der Austausch in die USA rückt näher und so langsam steigt die Spannung. Nervenaufreibend war, dass die Gastfamilie, die meinen Sohn bereits im Mai 2020 ausgewählt hatte, auf einmal nicht mehr im Online-Portal der Austauschorganisation stand. Das hat aber datenschutzrechtliche Gründe. Die Highschool hatte nämlich noch nicht das offizielle OK für dieses Jahr gegeben (wir haben den Austausch ja um ein Jahr verschoben). Nun haben wir vom Gastvater gehört, dass die Schule zugestimmt hat. Es ist jetzt also nur noch eine Frage von Tagen, bis auch die Organisation alles wieder ins System einpflegt und wir – endlich – den Flug buchen können. Die Abreise wird voraussichtlich Mitte August sein. Ein genaues Datum werden wir mit der Gastfamilie noch abstimmen. Zuvor haben wir noch etliche Termine: Einige Arzttermine, die feste Klammer muss raus und wir müssen nach Berlin zur US-Botschaft fahren, um das Visum zu erhalten. Da muss man nämlich zuvor zum persönlichen Gespräch antanzen und diverse Fragen beantworten. Termine sind schwer zu bekommen, also muss man nehmen, was man kriegen kann. In unserem Fall morgens um 8.15 Uhr. Ich stehe also vor der Wahl irgendwann mitten in der Nacht loszufahren, um morgens trotz Berufsverkehr rechtzeitig im Berliner Zentrum zu sein oder aber bereits am Vorabend nach Berlin zu fahren, in der Nähe der Botschaft zu übernachten und ganz entspannt zum Termin zu erscheinen. Ich denke, wir wählen Option 2. Vielleicht nehmen wir auch den Zug. Mein Sohn und ich sind ja nun zweimal geimpft, da kann also nicht mehr viel passieren. Das entscheide ich aber kurzfristig mit Blick auf die Delta-Variante und was uns eventuell sonst noch so blüht.
Gesundheitlich ist im Moment irgendwie Sommerpause. Meine Onkologin ist im Urlaub, ich bekomme weiterhin alle drei Wochen den Antikörper Trastuzumab, meine Leberwerte sinken langsam aber sicher wieder auf ein erträgliches Niveau und das nächste CT ist erst für Mitte August geplant. Der Arzt des Strahlenzentrums hat sich Anfang Juni bei mir gemeldet und mich beruhigt, was das CT-Bild der Lunge angeht. Seiner Meinung nach, sind es Vernarbungserscheinungen. Mittlerweile hatte ich nun auch den Termin beim Lungenfacharzt, den ich bereits im Februar aufgrund meiner Lungenentzündung vereinbart hatte. Die Entzündung ist zwar Geschichte, denn frei nach dem Motto „Was uns nicht umbringt, macht uns härter“ musste ich die mangels freien Terminen ohne Lungenfacharzt überstehen. Den angebotenen Termin im Juni wollte ich aber trotzdem haben. Der Lungenfacharzt hat sich die CT-Bilder der letzten sechs Monate angeschaut und war der gleichen Meinung, wie der Strahlenfacharzt. Also scheint sich in der Lunge alles normal zu entwickeln. Ein Lungenfunktionstest zeigte, dass meine Lungenkapazität irgendwo bei 55% liegt. Ein völlig normaler Wert, wenn man bedenkt, dass die Lunge nur noch zur Hälfte vorhanden ist. Auf meine Frage, ob ich irgendetwas tun könnte, um die Kapazität zu verbessern, meinte der Arzt: „Die Patienten hören es zwar nicht gern, aber Sie können nichts tun.“ Das ist immerhin eine Aussage. Die Situation bleibt so, wie sie ist und ich muss mich eben anpassen. Ich werde kurzatmig bei Anstrengung. Die Weltmeisterschaft im Speed-Unkrautjäten werde ich also nicht mehr gewinnen. Die meisten Tätigkeiten gehen aber noch, mit entsprechenden Erholungspausen. Die nächsten CT-Bilder im August gucken sich auch beide Ärzte an. Ich fühle mich daher gut aufgehoben und hoffe, alles bleibt stabil.
Neben den ganzen Feierlichkeiten bin ich fleißig dabei, meinen etsy-shop auf Vordermann zu bringen. Ich habe einen sehr interessanten neuen Podcast namens „kassenklingeln“ gefunden. Darin berichtet eine etsy-Verkäuferin von ihren Erfahrungen und gibt interessante Informationen und Tipps rund um das Thema Verkaufen auf etsy und für den Aufbau eines erfolgreichen etsy-shops. Wusstet Ihr zum Beispiel, dass etsy ein börsennotiertes Unternehmen ist, einen Umsatz von 10,3 Mrd. Dollar pro Jahr erwirtschaftet und damit genauso umsatzstark ist wie ebay? Elon Musk hat Anfang des Jahres getwittert: „I love etsy“ und wenn Elon Musk etwas twittert, dann hat das einen Effekt auf die Wirtschaftswelt. Das haben wir unter anderem an der Entwicklung des bitcoin gesehen. Vielleicht habt Ihr auch bemerkt, dass etsy jetzt TV Werbung schaltet und zwar erst seit wenigen Wochen. Es tut sich also was und wenn mich vor einem Jahr noch fast jeder gefragt hat: Was ist etsy? so ist diese Plattform heute deutlich mehr Leuten ein Begriff. All das ist natürlich positiv für meinen shop und ich bin mir sicher, dass die Plattform große Wachstumschancen auf dem deutschen Markt hat. Jetzt ist es vor allem wichtig, ein gutes Angebot im shop vorzuhalten und die Möglichkeiten der Artikelbeschreibung, Produktfotografie und der Schlagworte so clever zu nutzen, dass meine Artikel bei Suchanfragen auf etsy möglichst weit oben erscheinen.
Da bei den etsy-Kunden zur Zeit auch die Sommerpause eingesetzt hat, sind die Bestellungen in den letzten Tagen zurückgegangen. Wenn mich das letztes Jahr noch ängstlich gestimmt hat, so bin ich mittlerweile gelassen. Im Gegenteil, es gibt mir jetzt die Zeit, mein shop-Angebot zu überarbeiten und vor allem, um mir Gedanken über die bevorstehende Weihnachtssaison zu machen. Ich werde sicherlich schon mal den einen oder anderen winterweihnachtlichen Prototypen erstellen. Mit meiner neuen Stickmaschine… die residiert bei mir seit Mitte Juni. Sie ist der absolute Traum! Ich habe schon letztes Jahr mit der Anschaffung geliebäugelt, es wegen des hohen Preises und der blöden Anwaltskosten aber verschoben. Nun hat meine alte Stickmaschine, die eigentlich „nur“ eine Nähmaschine mit Stickeinheit ist, aber aufgegeben. Sie ist dem hohen Stickvolumen nicht gewachsen gewesen und hat Schrift, die ich dringend für meine Impfpasshüllen benötige, nicht mehr vernünftig gestickt. Was heißt hier vernünftig, sie hatte regelrechte Wutausbrüche mit Nadelabrechen, Fadenkuddelmuddel, zerrissenem Stoff und noch anderen tollen Überraschungen. Ich glaube ich habe das Wort „Impfpass“ an die zehn Mal gestickt und zuvor alle möglichen Fehlerquellen ausgeschaltet – ohne Erfolg. Auch ein Anruf bei der Kundenservicehotline hat nicht weitergeholfen. Es musste also wohl oder übel eine neue Maschine her, wenn ich weiterhin bestickte Produkte anbieten möchte – und das will ich! Mehr denn je! Als mein Freund die neue Maschine zum ersten Mal sah, rief er: Das ist ja ein Raumschiff! Ja, da hat er nicht ganz unrecht. Die Maschine ist riesig und sehr futuristisch. Sie wird per Touchscreen bedient und kann unter anderem mehrere Stickdesigns kombinieren. Was ich mit der alten Maschine alles einzeln sticken und entsprechend abmessen musste, kann nun in einem Arbeitsschritt perfekt ausgerichtet gestickt werden. Sie fädelt den Faden sogar ganz alleine ein – auf Knopfdruck. Halbblind, wie ich bin, muss ich nun endlich nicht mehr stundenlang den Faden ins Nadelör fummeln. Schneller ist sie auch – also eine gute Investition. Der alten Stickmaschine gebe ich gerade eine Chance, sich als Nähmaschine zu verdingen. Sie hat ein paar Features, die meine alte Maschine nicht hat. Bisher näht sie zuverlässig, offenbar will sie also lieber eine Nähmaschine sein – der Genderwahn lässt grüßen. Ich bin da offen, solange meine anderen Elektrogeräte nicht auch irgendwelche neuen Ambitionen entwickeln.
Vielleicht besprecht Ihr mal mit Eurem Staubsauger, ob er nicht lieber ein Föhn sein möchte oder ein Saugblaser – die Firma Heinzelmann lässt grüßen. In diesem Sinne wünsche ich Euch viel Spaß bei der Hausarbeit – wie lesen uns im Juli wieder.
Werbung wegen Markenerkennung, unbezahlt, unbeauftragt
Herrlich, die Stickmaschine, die eine Nähmaschine sein möchte🤣
Ach, der Juni war doch wirklich schön🥳🌸🌺🌼⚽️🇩🇪
LikeGefällt 1 Person
Einfach köstlich deine Beschreibungen, ich amüsiere mich sehr😂
LikeGefällt 1 Person
Du kannst wunderbar kurzweilig und mit viel Humor schreiben. Und schön, dass alles so gut läuft. Dieter und ich wünschen euch einen wunderschönen Urlaub in Dänemark
LikeLike